Jakob Konrad Karl Georgi
(geb. 22. Dez. 1799 in Gießen, gest. 8. Nov. 1857 ebd.), ab 1818 Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Gießen, ab 1823 Hofgerichtssekretariatsakzessist am Hofgericht Gießen, 1825 zweiter Assessor am Landgericht Gladenbach, 1826 Assessor am Landgericht Groß-Karben, 1831 Universitätsrichter in Gießen, seit 6. Januar 1835 Landrichter in Groß-Karben, ab 4. April 1835 Gießener Hofgerichtsrat (Hoferichter 1974, S. 419), durch Reskript des Hofgerichts der Provinz Oberhessen in Gießen vom 5. Mai 1835 als Nachfolger des erkrankten Christoph Wagner zum Leiter der im Auftrag des Hofgerichts zunächst noch in Friedberg tätigen Untersuchungskommission ernannt (ebd.; Noellner, , S. 189). Nach einer Verordnung des zuständigen Gießener Hofgerichts vom 1. Juni 1835 (Noellner, S. 190) wurden die bisher in Friedberg Inhaftierten zwischen dem 10. und 12. Juni 1835 in das neuerbaute Provinzialarresthaus in Darmstadt überführt und die bis dahin in Friedberg ansässige und von Georgi geleitete „Untersuchungs-Kommission“ wechselte ihren Sitz.
1841/42 und 1844-47 war Georgi Abgeordneter der zweiten Kammer der Landstände des Großherzogtums Hessen, 1857 wurde er zum Geheimen Hofgerichtsrat befördert.
Büchner erwähnt Georgi im Brief vom 25. Mai 1834 ("Der Universitätsrichter war betrunken") 25. Mai 1834.
Der Leitende Staatsminister Karl du Thil instruierte Georgi Ende Juli 1834, den Landboten-Kurier Karl Minnigerode, und am 2. August 1834, Georg Büchner als Verfasser des Hessischen Landboten zu verhaften. Über die folgende Auseinandersetzung zwischen ihm und Büchner sind wir sowohl durch verschiedene Schreiben von Georgi hl-dok-3.4.13 Georgi an Du Thil, 8. August 1834 als auch durch mehrere Briefe Büchners 5. August 1834. An die Eltern in Darmstadt informiert. Zeitleiste 2. August 1834 2.8. Büchners gerichtliche Verfolgung
Am 4. August 1834 verfasste Georgi einen behördeninternen Steckbrief Büchners HL Dok 3.4.10. Steckbrief Büchners. Als eine seiner ersten Amtshandlungen in Darmstadt publizierte er am 18. Juni 1835 einen dann mehrfach abgedruckten öffentlichen Steckbrief Büchners. LZ 3620 Steckbrief.
Georgi war in Darmstadt bis zum Frühjahr 1837 als einziger Untersuchungsrichter für die Ermittlungen zum Wachensturm-Landboten-Prozess verantwortlich. Am Tod Friedrich Ludwig Weidigs am 23. Februar 1837 war er zumindest mitschuldig.
Georgi litt zeitweise an Delirium tremens. Ludwig Büchner nannte ihn in den Nachgelassenen Schriften den "an Säuferwahnsinn leidenden Untersuchungsrichter Georgi". LZ-4260 Ludwig Büchner, Biographische Darstellung
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