Friedrich Ludwig Weidig
(geb. 15. Feb. 1791 in Oberkleen, gest. 23. Feb. 1837 in Darmstadt), stud. theol. in Gießen, ab 1812 Konrektor an der Butzbacher Knabenschule, um 1814 Gründung eines Turnplatzes nach dem Vorbild des „Turnvaters“ Friedrich Ludwig Jahn, ab 1818 wegen politischer Betätigung überwacht, 1822 Dr. phil., ab 1827 Rektor der Stadtschule in Butzbach, vom 21. Mai bis 9. Juli 1833 wegen Verdachts der Mittäterschaft am Frankfurter Wachensturm inhaftiert; zusammen mit Büchner, dessen Entwurf er redigierte und umarbeitete, 1834 Mitverfasser des Hessischen Landboten, dessen Druck und Verteilung er maßgeblich organisierte; ab dem 5. April 1834 vom Dienst beurlaubt und Anfang September 1834 als Pfarrer nach Obergleen (heute Ortsteil von Kirtorf/Vogelsberg) bei Alsfeld versetzt; nach einem abgebrochenen Fluchtversuch in die Schweiz am 24. April 1835 verhaftet und in der Klosterkaserne in Friedberg inhaftiert, von dort im Juni 1835 nach Darmstadt verlegt; am 23. Februar 1837 im Darmstädter Gefängnis nach schweren Misshandlungen (vermutlich) durch Selbstmord gestorben.