Das Gasthaus zum Rebstock in Straßburg
Das Gasthaus zum Rebstock in Straßburg

Nach Mitte Januar 1836. An Karl Gutzkow in Mannheim

Mein Lieber!

Ich weiß nicht ob bey der verdächtigen Adresse dieße Zeilen in ihre Hände gelangen werden.

Haben Sie den Brief von Boulet erhalten? Ich habe ihn nach Mannheim geschickt. Ich wagte damals nicht einige Zeilen an Sie beyzulegen. Ich hielt die Sache für ernsthafter. Nach den Zeitungen müssen Sie bald frei seyn. 4 Wochen. Das ist bald herum. Dann habe ich noch besondere Nachrichten über Sie aus Mannheim. Ihre Haft ist leicht. Sie dürfen Besuche annehmen, sogar ausgehen. Verhält es sich so?

Haben Sie nichts weiter zu fürchten? Geben Sie mir Auskunft so bald, als möglich! Die Frage ist nicht müßig. Glauben Sie, daß man sie frei läßt, nach Verlauf der bestimmten Frist? Sie sitzen im Amthaus, nicht wahr?

So bald Sie frei sind, verlassen Sie Teutschland so schnell, als möglich. Sie haben von Glück zu sagen, daß es so abzulaufen scheint. Es sollte mich wundern.

Im Fall Sie den Weg über Straßburg nehmen, so fragen Sie nach mir bey Herrn Schroot Gastwirth zum Rebstock.

Ich erwarte Sie mit Ungeduld.

Ihr G.

Kampagne gegen das „Junge Deutschland“