1. Januar 1836. An Ludwig Büchner in Darmstadt
Prost Neujahr Hammelmaus!
Ich höre, daß Du ein braver Junge bist, die Eltern haben ihre Freude an Dir. Mache, daß es immer so sey. Es ist mir ein schönes Weihnachtgeschenk, dieß von Dir zu hören. Du zeichnest nett, fahre so fort, Louis Jaeglé hatte große Freude daran und am Büchsenlecker und da läßt er Dir durch mich ein Buch mit Zeichnungen schicken. Da hast Du etwas um Dich zu üben. – Ist Lottchen Cellarius mit Dir zufrieden und ist es mit dem Stück am Weihnachtabend gut gegangen? Wenn Du in die Klavirstunde gehst, so sage der Fräulein Lottchen einen schönen Gruß von mir, aber sage um des Himmelswillen Niemand ein Wort davon.
Nächstes Frühjahr gehe ich in die Schweiz. Wenn Du brav bist und etwas größer, als jezt, so mußt Du Stock und Ranzen nehmen und mich besuchen. Erst gehst Du auf das Straßburger Münster und dann gehn wir an den Rheinfall nach Schaffhausen und an de[n] Vierwaldstätter-See nach der Tellenplatte und der Tellskapelle. Adieu Mäuschen, ich denke Du bist jezt eine Maus und wenn Du so fort machst, kannst Du es noch weit bringen; ich hoffe, daß Du für den grauen Bieberrock jezt zu groß bist.
Lebwohl Dein Bruder Georg.