LZ 1495 bis LZ 1540
Grüße an Büchner in der Korrespondenz der Eugeniden
LZ 1487
Daniel Scherb : Brief an August Stöber in Straßburg; Genf 20. Dezember 1832
Scherb beklagt sich über das Schweigen seiner Straßburger Freunde. Er fordert August Stoeber auf, sich um eine vakante Stelle in Genf zu bemühen, die mit 800 FF nebst Kost und Logis dotiert sei.
Lange schreibt mir daß du im Begriff des Niederkommens seyest. Glückliche Entbindung, lieber alter! Glück zu! [soll] {will} gewiß Professor bleiben. [wollen]. Wie stehts denn mit Strasburg, mit der Eugenia u s.w. Ich bin wie in einem finstern Sale, u weiß nichts von der Musenstadt. Erbarme dich meiner u schreib – – – – – – – Was macht Stöber ? Was machen Boeckel, Follen, Müntz Büchner? Schreibe mir weit u breit. Hat dein Vater das kleine Brief’chen durch Müller den Juristen erhalten? [...]
Adieu, lieber Bruder: trinkt auf meine Gesundheit in Eugenias Mitte.
Euer Bruder u Freund. Scherb
Genf 20 10bre 1832.
Mr D Scherb chez Mr G Comte de Riencourt
Rue de la Cité No 15 Genève.
P.S. Zögere nicht Gröst ... .
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d1: Lehmann/Mayer, S. 176.
LZ 1495
Daniel Scherb : Brief an August Stöber in Straßburg; [Genf Ende Dezember 1832]
Scherb äußert zunächst sein Bedauern darüber, daß Stoeber die angebotene Stelle in Genf (vgl. LZ 1487) ausgeschlagen habe. Er berichtet dann vom Leben in Genf, von seinem Dienstherrn (dem Grafen von Riencourt), seinen Zöglingen, seinen Studienkollegen (Th. Friedel, S.F. Balzweiler und Albert Braun) sowie von den Genfer Gelehrten und Predigern. Zum Abschluß bittet Scherb um Neuigkeiten von den Straßburger Freunden.
[...]
Wie stehts denn mit dir du heilige Eugenia! Lieber Groest du sagst mir auch kein einziges Wort, von diesem schönen Stamm der doch auch mein Verwandter ist, weil ich an demselben ein Zweiglein ausmache. Wie ists mit den Sitzungen ietzt, mit den hospitibus? Was macht der alte Follen, der Boeckel? Ein Wort von [I]ihnen wird mich freuen. Auch [I]ihnen gilt dieses Schreiben. Lebt Büchner noch. Grüße mir Jaeglé , beyde Horning, u. trage dem Follen auf, er möge dem jungen Horning sagen er solle seine Eltern in meinem Namen grüßen [...].
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d: Lehmann/Mayer, S. 177.
Datierung
Stoeber hatte für die Stelle, die Scherb ihm im Brief vom 20. Dez. 1832 angeboten hatte, „Datt“, also vmtl. den Theologen und Hauslehrer Karl Datt (1805-1855), vorgeschlagen. Im Schreiben an Aug. Stoeber vom 1. Jan. 1833 (FLS; vgl. LZ 1505, Z. 6) teilte Scherb dann u.a. mit: „Datt wird die Stelle erhalten.“
LZ 1500
Adolph Stöber : Brief an August Stöber in Straßburg; Metz 17. Februar 1833
Metz, 17 Febr. 1833.
Den Brüdern der Eugenia!
Vivat Eugenia! o wie gerne würd’ ich am 21sten diesen Vivatruf in euerm Kreise laut werden lassen! Jezt empfind ich es zum erstenmale, mit welchem ungestümmen Drange das Eugenitenherz am 21sten Febr. nach seinen Brüdern {sich} [schlägt] sehnt und wie sehr es ihm weh thut, nicht in ihrer Mitte schlagen zu dürfen.
Ad. Stöber versichert, zumal beim bevorstehenden Stiftungsfest, das zum letztenmale [...] im alten Drescher gefeiert werde, der „Eugenia“ seine Verbundenheit. Er wendet sich dann namentlich an Eduard Lange, Eugen Boeckel, Peter Follenius und an seinen Bruder Aug. Stoeber.
[...]
An den lieben Daniel hab’ ich gestern geschrieben; auch an Amsler u. Münz will ichs noch thun. Auch den Freunden Büchner u. Caspari, die vielleicht auch in euerer Mitte seyn werden, meinen Bruderhandschlag! Vivat Eugenia!
E.F.A. – A.F.E. – [...]
Adolph St
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d: Lehmann/Mayer, S. 176. (Beilage: Lied! s. Georg Büchner Jahrbuch 6, 327.)
LZ 1510
Eduard Lange: Brief an August Stöber in Straßburg; Beaucourt 11. März 1833
Beaucourt 11 März 1833
Lieber Bruder,
Ich habe ein Briefchen an H. Notarius Hatt geschrieben , worin ich ihm melde daß ich für seinen August ein Haus gefunden habe, woselbst dieser Gelegenheit hat sich im französischen zu vervollkomnen: das Haus Carel wo meine Schwester ist. Ich kann mich nicht entbrechen 3 Zeilen für dich bei zu legen.
Lange bittet Stoeber um die Erledigung einiger Aufträge und erkundigt sich dann nach dessen Theologenexamen sowie nach dem Befinden der Freunde.
Was macht unser lieber Eugenius? ist er wieder ganz hergestellt? Ich wünsch es von Herzen. Schreibt mir bald, legt immer 2 Briefe so wie der gegenwärtige zusammen, sagt mir viel Neues – Das Porto kömmt mich ungeheuer theuer zu stehen. Grüße mir aufs herzlichste unsern treuen Follen, Reuss, Büchner. Vor 2 Tagen hab ich an Scherb u. Müntz geschrieben, mit nächstem werde ich an Ludwig Amsler schreiben.
Lange berichtet anschließend über seine Rückreise von Straßburg nach Beaucourt und schreibt schließlich von dem bevorstehenden Weggang seiner Geliebten Eugenie sowie seinen Empfindungen angesichts der ungewisse[n] Zukunft seiner Liebesbeziehung.
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d: Lehmann/Mayer, S. 176.
LZ 1520
Eduard Lange: Brief an August Stöber in Straßburg; Beaucourt 25. März 1833
Beaucourt 25 März 1833.
Lieber Alter:
Meinen letzten Brief – den ersten seit meiner Rückkehr in Beaucourt, sollst du durch Herrn Hatt, notar, erhalten haben. Gegenwärtigen erhältst du durch Herrn: Diery der seinen Sohn nach Buchsweiler, ins Haus Hemmet führt – ausgetauscht gegen des Gerbers Töchterlein. Schicke, quaeso, beiliegendes Brieflein an Bruder Ludwig – erkundige dich nachdem Logis des H Diery in Strasburg u. schicke mir durch ihn Briefe von Euch lieben Allen [...].
Wie geht es unserm Boeckel? Ist er wieder vollkommen hergestellt? Er soll mirs selbst schreiben. Büchner soll auch noch etwas von sich hören lassen. Welches sind die letzten Scenen aus Jaeglés Leben u. Treiben in Strasburg vor seiner Abreise? Grüße mir herzlich Follen den Vielgetreuen, Hoffmann den ich aufs Neue liebgewonnen, Heidenreichir sehr wohl gefällt, Louis Jurg den guten Buben. An Reuss werd ich – wo möglich – ein Paar Zeilen schreiben. – Sind deine gute Mutteru. Adelheid schon abgereist? Wo wohnst du? Schwatze von deinem Examen.
Lange berichtet von den Plänen hinsichtlich des künftigen Aufenthaltsorts seiner Geliebten, beschreibt seine Empfindungen angesichts der bevorstehenden Trennung und berichtet schließlich von seiner jüngsten Beschäftigung mit franz. Literatur und Geschichte sowie der spanischen Sprache.
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d: Lehmann/Mayer, S. 176.
LZ 1540
Eduard Lange: Brief an August Stöber in Straßburg; Beaucourt 22. April 1833
Lange schreibt zunächst eingehend von seiner Liebesbeziehung (vgl. auch LZ 1510 u. 1520). Er schließt seinen Brief mit verschiedenen Aufträgen, Anfragen und Nachrichten.
[...] Boeckel sagt mir daß du wieder völlig hergestellt seyst, gottlob! Sind noch Spuren vorhanden? Follen ist denk ich aus den Ferien zurück. Grüße mir ihn u. Boeckel, Büchner, Reuss, Hoffmann, herzlich, so wie die deinigen Alle von deinem
Eduard Lange
Apropos, Schaller ist zurück, u. hat Examen gemacht? Wo hält er sich auf? Sag ihm daß er mir unverzüglich schreibe u. küß ihn für mich. [...]
Überlieferung
H: Fonds Littéraire Stoeber; d: Lehmann/Mayer, S. 177.