Johann Georg August Wirth
(Hof (Saale) 20. Nov. 1798 - 26. Juli 1848 Frankfurt am Main); von 1816 bis 1819 Studium der Rechtswissenschaften in Erlangen, ab 1817 Mitglied der Landsmannschaft (später Corps Franconia) und Mitbegründer der Alten Erlanger Burschenschaft; nach Berufseinstieg in Schwarzenbach (Saale) und Bayreuth 1831 Umzug nach München, Redakteur der Cottaschen Zeitschrift Das Inland, bald darauf Gründung der oppositionellen Zeitschrift Die Deutsche Tribüne, die im März 1832 verboten wird. Gemeinsam mit Philipp Jakob Siebenpfeiffer Hauptorganisator des Hambacher Festes, nach seiner dortigen Rede Verhaftung und Untersuchungshaft in Zweibrücken, dort Ausarbeitung der Flugschrift Die politische Reform Deutschlands. Juni 1833 im sog. Assisenprozess nach einer achtstündigen Verteidigungsrede Freispruch durch das Geschworenengericht; im November 1833 erneut Verhaftung und Inhaftierung in Kaiserslautern, nach Verbringung nach Passau im Dezember 1836 Flucht aus der Haft nach Frankreich, 1838 in die Schweiz, dort u. a. Redakteur der Deutschen Volkshalle. 1847 Umzug nach Karlsruhe, 1848 Wahl in die deutsche Nationalversammlung. Werke u. a.: Fragmente zur Culturgeschichte, 2 Tle, (1835/36); Denkwürdigkeiten aus meinem Leben (1844); Die Geschichte der deutschen Staaten, 4 Bde, (1846).
Wirth zitierte in seiner Verteidigungsrede Die Rechte des deutschen Volkes (Nancy 1833) eine längere Passage aus Jean Pauls Roman Hesperus. Auf dieselbe Passage - sie beginnt mit "der Kopf des Blutigels" und endet mit "aller vornehmen Herren" - greift auch Büchner im Hessischen Landboten Der Hessische Landbote zurück. Möglicherweise wurde er durch Wirth dazu angeregt.
Normdaten (Person): GND 118835777