Johann Bernhard Wilbrand

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Johann Bernhard Wilbrand,
Liedeking, Gießen (1806)
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Johann Bernhard Wilbrand (Clarholz bei Herzebrock 1779 - 1846 Gießen), 1801-1806 Studium der Medizin und Naturwissenschaften in Münster und Würzburg, anschließend Vorlesungen bei Cuvier und Lamarck in Paris. Wilbrand war ein durch Schellings Naturphilosophie geprägter Naturwissenschaftler und ab 1809 Professor für vergleichende Anatomie, Physiologie und Naturgeschichte in Gießen. Entgegen dem Wissensstand seiner Zeit leugnete er den Kreislauf des Blutes und die Theorie der Befruchtung. Veröffentlichungen u.a.: Darstellung der gesammten Organisation, 2 Bde.,Gießen, Darmstadt 1809/10. Handbuch der vergleichenden Anatomie in ihrer nächsten Beziehung auf die Physiologie, f. wissenschaftl. Aerzte u. f. Studirende der Arzneikunde, Darmstadt: Leske 1838. Erläuterung der Lehre vom Kreislaufe in den mit Blut versehenen Thieren, nebst weiterer Nachweisung, dass eine Blutcirculation weder in der Beobachtung noch wissenschaftlich begründet ist, u. sich mit dem sonstigen Verhalten der Natur nicht vereinigen läßt, Frankfurt: Sauerländer 1826.

Dass Büchner bei ihm Lehrveranstaltungen hörte, ist nicht belegt. Vermutlich haben von Studenten kolportierte Wilbrand-Anekdoten oder auch eigene Lesefrüchte aus Wilbrands Schriften in Büchners Werk Spuren hinterlassen. Dazu gehört vor allem die später durch  Carl Vogt überlieferte Anekdote, Wilbrand habe seinen Sohn Julius (1811 - 1894; später Dr. med. und ao. Professor) in die Vorlesung gerufen, um vor den versammelten Studenten mit den Ohren zu wsckeln. Der Professor in Woyzeck H3,1 verlangt diese Demonstration von Woyzeck. Ebenso von Wilbrand beeinflusst sind möglicherweise die Ausführungen über den Blasenschließmuskel in  Woyzeck H4,6 und H2,6 Woyzeck und die einleitende Rede des Professors in Woyzeck H3,1.

Normdaten (Person): GND 119216833

zuletzt bearbeitet: Juni 2017