Karl Follen
(auch Follenius, später Charles Follen), (geb. 4. September 1796 in Romrod bei Alsfeld, gest. 13. Januar 1840 auf dem Long Island Sund, USA); Gymnasium in Gießen, ab 1813 Studium der Rechtswissenschaften, am 17. November 1814 Mitbegründer der Teutschen Lesegesellschaft zur Errichtung vaterländischer Zwecke an der Universität Gießen, 1815 Gründung und Leitung der Burschenschaft Germania, 1816 Mitbegründer der Christlich-Teutschen Burschenschaft und der „Gießener Schwarzen“, 1818 Gründer der Allgemeinen Gießener Burschenschaft Germania (1819 aufgelöst), 1819 Promotion zum Dr. jur. für Zivil- und Kirchenrecht. Umsiedlung nach Jena, dort Dozent an der juristischen Fakultät, Leiter der „Unbedingten“; nach dem Attentat von Karl Ludwig Sand auf August von Kotzebue am 23. März 1819 Entzug der Lehrberechtigung, Herbst 1819 Flucht nach Gießen, dort Lehr- und Ausreiseverbot; Winter 1819 Flucht nach Straßburg, 1820 nach Paris, nach Ausweisung Flucht in die Schweiz, dort Lehrtätigkeit an der Kantonsschule in Chur; 1821 Ruf an die Universität Basel, nach preußischem Auslieferungsbegehren vom 27. August 1824 Flucht nach Le Havre, am 5. November 1824 Einschiffung in die USA, von 1825 bis 1832 Professor für deutsche Sprache und neuere deutsche Literatur an der Harvard University, engagierter Anhänger der Abolitionismusbewegung; 1840 auf dem Weg von New York nach Lexington vor Long Island Opfer einer Schiffskatastrophe.
Karl Follen verfasste Das Große Lied, eine Art Oratorium über den Beginn einer Revolution und Fememorde an den regierenden Fürsten. Büchner zitierte aus diesem Lied in seinen letzten Schulheften, auf den sogen. Kritzelseiten. Zeitleiste März 1831
6.4. Burghard Dedner: Büchners Ansichten über revolutionäre Gewalt
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