LZ 3528 und LZ 3529
Remigius Sauerländer: Notiz zur Honorarsendung für "Danton's Tod" (1835) und Ludwig Büchners briefliche Reaktion (1879)
1835
7/3 Baarsendung durch KGutzkow pro Frau RegRath Louise Philippine Reuß zu Darmstadt f 100 -
Überlieferung
H (auf Karl Emil Franzos' Brief an Remigius Sauerländer, Wien 31. März 1879): GSA Weimar 10/53; d1: Hauschild 1985, S. 425; d3: Hauschild 1994, S. 57 f.
Erläuterung
Karl Emil Franzos hatte am 31. März 1879 die handschriftliche Druckvorlage für den Abschnitt in der biographischen Einleitung zu Büchners „Sämmtlichen Werken“, der sich auf Büchners Flucht bezog, an den derzeitigen Verlagschef Remigius Sauerländer gesandt. Darin heißt es (S. CLXIII): „Er (d.i. Ernst Büchner) selbst freilich hat Georg’s in jener Zeit nie erwähnt, auch dann nicht, als Ende März jene hundert Gulden in Darmstadt eintrafen, welche Johann David Sauerländer als Honorar für »Danton’s Tod« gewährt. Da übergab er Geld und Brief schweigend der Gattin.“ Remigius Sauerländer kannte anscheinend den im Verlagsarchiv befindlichen Brief, in dem Ernst Büchner am 7. März 1835 den Eingang der vereinbarten Geldsumme bestätigte ( LZ 3530 Ernst Büchner an Karl Gutzkow ), und er notierte den entsprechenden, in den Geschäftsbüchern befindlichen Ausgangsvermerk (s.oben). Dann machte er Ludwig Büchner brieflich auf den Fehler aufmerksam. Ludwig Büchner bestätigte die Fehlerhaftigkeit (s.u. LZ 3529), irrte aber seinerseits, wenn er schrieb, die Großmutter Louise Philippine Reuß habe Büchner mit dem nötigen Geld versorgt. Tatsächlich entnahm Büchner es einer Sammlung, die zur Finanzierung einer Druckerpresse hatte dienen sollen. (Vgl. Hldok 6.3.18 Aussage Karl Braubach ) Die als fehlerhaft erkannte Stelle in Franzos‘ Einleitung wurde unverändert gedruckt.
LZ 3529
Ludwig Büchner: Brief an Remigius Sauerländer in Frankfurt a. M.; Darmstadt 14. April 1879
[...] Ich habe die Arbeit von F.[ranzos] gelesen und, abgesehen von der Weitschweifigkeit, nichts daran auszusetzen. Ihre Bemerkung wegen des Honorar’s ist ganz richtig und die Darstellung von F. unrichtig. Meine Großmutter, die Frau Reg. Rath Reuß, schoß das Geld für die Flucht vor, und als Ersatz wurde das Honorar an sie gesandt. Wenn Sie einen Werth darauf legen, daß der Umstand berichtigt werde, so will ich das Manuscript an der betreffenden Stelle ändern. [...]
Überlieferung
H: GSA Weimar 10/54; d1: Hauschild 1985.