Adolf Ludwig Follen
(geb. 21. Januar 1794 in Gießen, gest. 26. Dezember 1855 in Bern), 1811 bis 1816 Studium der Philologie, Evangelischen Theologie und Jura an der Universität Gießen, 1814 Freiwilliger in den sog. Befreiungskriegen, nach der Rückkehr Mitgründer der Burschenschaft Teutonia Gießen und der Teutschen Lesegesellschaft. 1815 Relegation von der Gießener Universität und Wechsel an die Universität Heidelberg, Mitglied der Burschenschaft Teutonia Heidelberg, 1817 Verfassungsentwurf Grundzüge für eine künftige Reichsverfassung, 1819 bis 1821 Haft wegen „deutscher Umtriebe“, 1821 Emigration in die Schweiz, gleichzeitig wegen Hochverrats zu zehn Jahren Festungshaft verurteilt. Von 1822 bis 1827 Professor in Aarau, seit 1824 in Zürich, wo sein Wohnsitz zu einer Anlaufstelle für politische Flüchtlinge wird. 1848 erwarb Follen das Schloss Liebenfels (Thurgau), das nach der Niederlage der Revolution von 1848 Flüchtlingen aus Deutschland Asyl bot.
Adolf Ludwig Follen veröffentlichte die unter Oppositionellen sehr beliebte Liedersammlung Freye Stimmen frischer Jugend (Jena 1819, 2. Aufl. Lausanne 1820) , in der vor allem Gedichte aus den Befreiungskriegen und der Gruppe der Jenaer "Unbedingten" versammelt waren. Auch Friedrich Ludwig Weidig verwendete diese Ausgabe mit seinen Butzbachern Schülern.
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